Wasser vom Umspannwerksdach für Spandauer Biotop
Erster Spatenstich für Ersatzneubau des Umspannwerks Amalienhof in Spandau
23.10.2024
Stromnetz Berlin verstärkt weiter das Netz in Spandau. Gleich drei Umspannwerksprojekte gibt es aktuell im Bezirk. Für den Ersatzneubau des Umspannwerks (UW) Amalienhof an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße war heute (23.10.2024) erster Spatenstich. Das neue Werk soll 2031 in Betrieb gehen und ersetzt das bestehende 70er-Jahre-UW am selben Standort. Das Altwerk wird anschließend zurückgebaut. Der Standort direkt neben dem im Bezirk bekannten Biotop “Orchideenwiese” ist für Stromnetz Berlin ein besonderer, den das Unternehmen schützen und bewahren helfen möchte. So wird das Regenwasser vom Dach des neuen UWs auf die Wiese geleitet, um die einzigartige Flora und Fauna zu erhalten. Zudem wird das neue Gebäude für Dachbegrünung sowie eine Dach-Solaranlage ausgelegt.
Den ersten Spatenstich setzten der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Stromnetz Berlin-Aufsichtsratsvorsitzende, Dr. Severin Fischer, die Spandauer Bezirksstadträtin Tanja Franzke sowie Stromnetz Berlin-Geschäftsführer Dr. Erik Landeck.
Dr. Severin Fischer, Staatsekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe:„Die Erneuerung des Umspannwerks Amalienhof zeigt: Stromnetz Berlin denkt nicht nur bei Ausbau und Instandhaltung unseres Netzes voraus. Sie denkt auch mit und beweist bei dem Bauprojekt, dass Naturschutz und Netzausbau sinnvoll verknüpft werden können. In den nächsten zehn Jahren muss die Kapazität unseres Stromnetzes auf mindestens 4,1 Gigawatt verdoppelt werden und ich bin froh zu wissen, dass das Land Berlin für diese Mammutaufgabe einen starken Partner an seiner Seite hat.“
Bezirksstadträtin Tanja Franzke: „Der Ersatzneubau des Umspannwerks Amalienhof wird einen wichtigen Beitrag für die Stromversorgung im Bezirk Spandau leisten. Gleichzeit wird auch der Naturschutz mitgedacht. Damit ist das Projekt auch über die Grenzen Spandaus und Berlins hinaus ein Beispielgeber für moderne, leistungsfähige und nachhaltige Industriearchitektur.“
Dr. Erik Landeck, Vorsitzender der Geschäftsführung von Stromnetz Berlin: „Als landeseigenes Unternehmen sehen wir unsere Verantwortung für die Stadt nicht nur im Ausbau und Betrieb des Stromnetzes. Auch Berlin als lebenswerte Stadt zu erhalten, ist uns eine Aufgabe. Wasser ist und bleibt ein kostbares Gut im urbanen Raum. Es zu nutzen, und damit ein einzigartiges Biotop wie die Orchideenwiese zu erhalten, ist uns eine Herzensangelegenheit. Am UW Amalienhof nutzen wir es sinnvoll und am Ort für die Bewässerung der Wiese.“
Stromnetz Berlin investiert in das Umspannwerks-Projekt rund 40 Millionen Euro. Das Altwerk aus den 70er-Jahren hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Es muss vor allem wegen nicht mehr lieferbarer Ersatzteile erneuert werden. Besonderheit ist, dass der 25 mal 30 Meter große Neubau nur knapp 80 Zentimeter neben dem Altwerk und bei laufendem Betrieb errichtet wird. Das neue UW erhält eine für Berlin und die Energieversorgung typische Klinkerfassade. Es wird dank moderner Technik etwas kompakter als das alte UW und hat im Inneren trotzdem noch ausreichend Platz für Erweiterungen.
Das neue Umspannwerk Amalienhof wird künftig mehrere 10.000 Haushalte im Umfeld mit Strom versorgen. Anfang 2025 soll die Baugrube fertig sein. Bis zum Herbst 2026 ist die Fertigstellung des Rohbaus geplant. Danach kommen nach und nach die elektrischen Anlagen. Im Herbst 2031 soll das neue Werk seinen Betrieb aufnehmen. Anschließend wird das alte Werk bis 2032 zurückgebaut. Bereits sehr früh hat Stromnetz Berlin Anfang 2024 über den Bau und die Vorbereitung im Rahmen eines Bürger*innendialogs vor Ort informiert. Die Anwohnenden erhalten während des gesamten Projektes regelmäßig Informationen aus erster Hand.

v. l. n. r.: Daniel Helbig, Dr. Erik Landeck, Dr. Severin Fischer, Tanja Franzke, René Görlitzer