Stromnetz Berlin legt Zahlen für 2024 vor – Ausblick auf 2025
Gutes Geschäftsergebnis 2024 erzielt: 150,9 Millionen Euro / Erneut Allzeithoch bei Investitionen geplant – 2025: 467 Millionen Euro / Neues Zuteilungsverfahren für sehr große Netzanschlüsse
09.04.20025
Stromnetz Berlin blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen konnte mit 150,9 Millionen Euro Gewinn nach Steuern ein gutes Ergebnis erzielen. Zudem stiegen die Investitionen mit 367 Millionen Euro auf ein erneutes Allzeithoch. Für 2025 plant das Unternehmen noch einmal mehr in die Infrastruktur zu investieren: 467 Millionen Euro sind für den Erhalt, den Ausbau sowie mehr Digitalisierung in der Stromnetzinfrastruktur eingeplant.
Auf dem heutigen Jahrespressegespräch (09.04.) äußerte sich Stromnetz Berlin-Geschäftsführer Dr. Erik Landeck gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Severin Fischer zu Themen und Projekten für das laufende Jahr sowie zur Bilanz des Unternehmens. Gleichzeitig gab der Geschäftsführer einen Ausblick auf die nötige Erweiterung des Berliner Stromnetzes und erläuterte die nächsten Schritte des im Jahr 2024 eingeführten Zuteilungsverfahrens für Netzkapazitäten für besonders große Netzanschlüsse.
„Berlin wächst weiter und auch wir wachsen mit. Im vergangenen Jahr haben wir erstmals mehr als 2.000 Menschen bei Stromnetz Berlin beschäftigt. Sie sorgen rund um die Uhr für sicheren Betrieb und eine im bundesweiten Vergleich sehr gute Versorgungsqualität. 2025 und die folgenden Jahre bis 2034 stehen im Zeichen weiterer großer Investitionen. 24 Umspannwerke und Netzknoten wollen wir in dieser Dekade ans Netz bringen. Mehr als 5.500 Kilometer neue Kabel sind in Planung“, sagt Dr. Erik Landeck.
„Stromnetz Berlin hat sich seit der Rekommunalisierung als landeseigenes Unternehmen in den vergangenen vier Jahren hervorragend entwickelt. Angesichts der sehr positiven Geschäftsergebnisse 2024 möchte ich mich zuerst bei den über 2.000 Beschäftigten der Stromnetz Berlin für die Leistungen und das Engagement bedanken. Das Stromnetz als Schlüssel für die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende wird auch in den kommenden Jahren verstärkt. Dafür wollen wir bis 2029 rund 2,9 Milliarden Euro in das Netz investieren. Das stärkt den Wirtschaftsstandort und macht Berlin attraktiv für Investitionen“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Severin Fischer.
Gutes Geschäftsergebnis 2024
Im Geschäftsjahr 2024 hat die Stromnetz Berlin GmbH ein Ergebnis nach Steuern von 150,9 Millionen Euro (Vorjahr: 98,1 Mio. Euro) erzielt. Die Umsatzerlöse des Unternehmens stiegen auf 1.533,2 Millionen Euro nach 1.351,9 Millionen Euro im Vorjahr. Stromnetz Berlin sieht in den kommenden zehn Jahren weiterhin den Bedarf für eine Verdopplung der Netzkapazität, obgleich sich der Stromtransport durch das Berliner Netz 2024 mit 12.275 Gigawattstunden (GWh / Vorjahr: 12.210 GWh) stabil auf ähnlichem Niveau eingependelt hat. Die Konzessionsabgabe an das Land Berlin belief sich auf 138,4 Millionen Euro (2023: 139,7 Mio. Euro).
Die Zahl der Mitarbeitenden des Unternehmens stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals auf mehr als 2.000 an – 1.977 Mitarbeitende und 144 Auszubildende.
Das Unternehmen betreibt in Berlin eines der größten städtischen Stromverteilungsnetze mit rund 35.700 Kilometern Länge – fast so lang wie einmal um die Erde und 99 Prozent davon unterirdisch verlegt. Zum Netz gehören aktuell 71 Umspannwerke und 17 Netzknoten – das sind überdimensionale Hochspannungs-”Verteilersteckdosen”.
Neues Zuteilungsverfahren von Anschlusskapazitäten für Größtkunden
Stromnetz Berlin erreichten im Jahr 2024 konkrete Netzanschlussanfragen für mehr als 1.000 Megawatt (MW) Leistung. Das entspricht mehr als der Hälfte der aktuellen Berliner Netzlast oder 12-mal der Jahreshöchstlast von Potsdam. Diese Dimension war so nicht absehbar und ist technisch nicht ohne längerfristige Netzausbaumaßnahmen umsetzbar. Deshalb hat das Unternehmen ein neues Zuteilungsverfahren (Repartierung) für sehr große Netzanschlüsse (größer als 3,5 Megawatt Anschlussleistung) eingeführt. Das Verfahren geht von der aktuell und in absehbarer Zeit in den Netzgebieten verfügbaren Kapazität aus, die dann auf alle Anfragenden gleichmäßig anteilig verteilt werden soll. Im früheren Verfahren waren die Anfragen nach dem Zeitpunkt ihres Eingangs bearbeitet worden. Das neue Zuteilungsverfahren betrifft nur eine sehr kleine Gruppe von Größtkunden. Für 99 Prozent der Kunden in Berlin gilt dieses Verfahren ausdrücklich nicht.
Stromnetz Berlin hat heute die zur Zuteilung bestimmten Netzkapazitäten für Größtkunden auf der Webseite des Unternehmens veröffentlicht. Danach haben Interessenten nun die Möglichkeit, bis zum 30. Juni 2025 Anfragen auf Zuteilung von Kapazitäten zu stellen.
„Dafür stehen aktuell vor allem im Nordosten und Südwesten sowie in begrenztem Umfang auch im Südosten Berlins freie Kapazitäten für besonders große Netzanschlüsse zur Verfügung. Die genauen Zahlen befinden sich seit dem 9. April (heute) auf unserer Webseite“, sagt Dr. Erik Landeck.
„Mit dem Repartierungsverfahren hat die Stromnetz Berlin ein innovatives Verfahren entwickelt, das auch in Zukunft absichert, dass Berlin ein attraktiver Standort für Ansiedlungen bleibt. Auf diese Weise schaffen wir Transparenz in die Vergabe von Anschlussleistungen für alle Großkunden, von der Wärmeversorgung bis zum Rechenzentrum“, ordnet Dr. Severin Fischer ein.
Aktuelle Informationen zum Zuteilungsverfahren finden Sie hier.