Stromnetz Berlin begrüßt Empfehlungen der dena-Smart-Meter-Studie
11.07.2014
Kosten des Rollouts der intelligenten Zähler und Messsysteme in Berlin von circa 1 Milliarde Euro.
Kosten des Rollouts der intelligenten Zähler und Messsysteme in Berlin von circa 1 Milliarde Euro.
Die Stromnetz Berlin GmbH hat als Betreiber des größten städtischen Verteilnetzes in Deutschland die Mitte dieser Woche von der dena (Deutsche Energie-Agentur) veröffentlichte dena-Smart-Meter-Studie als wichtigen Beitrag zur Realisierung eines flächendeckenden Einsatzes intelligenter Stromzähler begrüßt. Die dena untersucht in der Studie Kosten, Nutzen und regulatorische Rahmenbedingungen des von der Bundesregierung avisierten Smart-Meter-Rollouts und formuliert Empfehlungen zur Kostenbegrenzung.
Helmar Rendez, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin GmbH, begrüßt die damit initiierte Versachlichung einer wichtigen Debatte: „Der flächendeckende Rollout intelligenter Zähler und Messsysteme in den kommenden Jahren ist eine große Herausforderung für alle Netzbetreiber. Wir Netzbetreiber nehmen diese Aufgabe gerne an. In politischen Debatten wird aber häufig verdrängt, dass die anstehenden Schritte, die die Verteilnetze immer intelligenter machen werden, tatsächlich eine finanzielle und technische Herkulesaufgabe sind. Eine gründliche Abwägung des Nutzens und der damit verbundenen Kosten hat deshalb höchste Priorität!“
Im Kern empfiehlt die dena bei der Umsetzung des Rollouts mehr Gestaltungsfreiräume für die einzelnen Verteilnetzbetreiber zu lassen und lediglich Zielwerte für den Rollout vorzugeben. „Dass die dena die unternehmerische Kompetenz der Netzbetreiber als maßgeblichen Erfolgsfaktor für einen Rollout identifiziert hat, ist ein wichtiger Impuls für die weitere politische Debatte“, so Rendez weiter.
Entgegenden Empfehlungen der Kosten-Nutzen-Analyse, wird in der dena Studie insbesondere die Einführung sogenannter abgesetzter Displays – in den Wohnungen der Kunden fest installierte Bildschirme zur Anzeige des Verbrauchs – kritisch gesehen. Stattdessen sollte auf intelligente Schnittstellen der Zähler zur Visualisierung der Daten auf frei wählbaren Geräten, z. B. Smartphones, gesetzt werden. Die Stromnetz Berlin GmbH fordert schon seit Langem von zusätzlichen Displays abzusehen. Auch bei der Ausstattung von Neubauten und im Rahmen von Renovierungen sollten die Wünsche der Kunden Gehör finden: Die Studie empfiehlt, von einem verpflichtenden Einbau intelligenter Messsysteme bei Verbräuchen von weniger als 6.000 kWh im Jahr abzusehen und die Wahl zwischen dem günstigeren intelligenten Zähler oder dem teureren intelligenten Messsystem dem Kunden zu überlassen. Nur sieben Prozent der Berliner Netzkunden verbrauchen mehr als 6.000 Kilowattstunden im Jahr.
Ein vollständiger Rollout über alle 2,3 Millionen Stromanschlüsse in Berlin würde auf der Grundlage der Kostenschätzungen der dena über 1 Milliarde Euro kosten. Derzeit ist noch völlig offen, in welchem Umfang und mit welchem Zeitverzug diese Kosten über die Netzentgelte refinaziert werden könnten.
Die Stromnetz Berlin GmbH war neben zehn weiteren deutschen Verteilnetzbetreibern einer der Auftraggeber der dena-Smart-Meter-Studie.